Messerschmidt Posted December 16, 2021 Share Posted December 16, 2021 (edited) Wuppertal verfügt über eine große Zahl an KTWs, welche alle durch die Hilfsorganisationen ab den jeweiligen Standorten betrieben werden. Während morgens eine große Zahl an Fahrzeugen zur verfügung stehen, steht Nachts nur ein einziger KTW zur Verfügung (36-KTW-3), welcher durch die JUH besetzt wird. Für gewöhnlich fährt der Nacht-KTW aufgrund der Zuweisungsstrategie durch. Zitat Nach der Zuweisungsstrategie erfolgt die Fahrzeugzuteilung durch das Personal in der Leitstelle strikt gemäß Aufgabentrennung von Notfallrettung und Krankentransport. Für Krankentransporte werden nur KTW und zur Bedienung von Notfällen nur RTW und NEF eingesetzt. Wenn ausreichend bemessene Notfallkapazitäten vorhanden sind, wird zwar das Risiko im Duplizitätsfall verringert, jedoch wird der Auslastungsgrad der für die Notfallrettung eingesetzten Fahrzeuge gesenkt. Vom Leitstellenpersonal wird in erhöhtem Maße die Fähigkeit, ein qualifiziertes Meldebild zu erfragen sowie ein hohes Maß an Entscheidungssicherheit verlangt. Grundsätzlich besteht bei der Zuweisungsstrategie die Gefahr, dass ein nicht geeignetes Fahrzeug gebunden wird bzw. aus einsatztaktischen Gründen verstärkt Parallelalarmierungen ausgelöst werden. Darüber hinaus ist die Umsetzung der Nächstes-Fahrzeug-Strategie als Dispositionsstrategie nur bedingt möglich, da das dem Notfallort nächststehende freie Fahrzeug nicht immer auch das geeignete Rettungsmittel zur qualifizierten Bedienung von Notfällen ist. - Rettungsdienstbedarfsplan 2017, Stadt Wuppertal Trotz der strikten Aufgabentrennung kommt es hin und wieder zur Alarmierung eines KTWs zu einem Primär-Einsatz. Im Regelfall werden die Primär-Einsätze ohne Sonderrechte angefahren, da es sich meist um AZ verschlechterungen oder Krankheitsbilder handelt, welche bereits seit längerer Zeit bestehen und daher als nicht dringlich eingeordnet werden. Bei unklaren Meldebildern, kommt es dennoch in seltenen Fällen zu einer alarmierung eines KTWs zu einem dringlichen Primär-Einsatz. Solche unklaren Meldebilder können z.B. ein Bus-Unfall, MANV oder Bewusstlosigkeiten sein, bei denen es ansonsten im Zuge der Aufgabentrennungen zu lebensbedrohlichen Verzögerungen kommen könnte. Beispiele aus dem realen Leben: Alarmierung eines KTWs zu einem RTNA1 (Verdacht auf Lungenembolie), da der Einsatzort direkt in der nähe der KTW-Wache lag und der RTW sowie das NEF eine längere Anfahrt hatten. Alarmierung eines KTWs zu einem RT1 (zN Sturz Notbremsung von Bus) (später erhöht auf MANV20), da sich der Bus in unmittelbarer nähe zur KTW-Wache befand. Alarmierung eines KTWs zu einem VU (Fahrzeug hat sich aus unklarer Ursache überschlagen), da der KTW auf dem Weg zum Standort in unmittelbarer Nähe war und die anrückenden Kräfte eine längere Anfahrt hatten. Alarmierung eines KTWs zu RT1, da der KTW das einzige freie Rettungsmittel im Tal war. Edited December 16, 2021 by Messerschmidt Link to comment Share on other sites More sharing options...
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